Mittwoch, 25. Juli 2012

Schlauchaufwickler á la Maibaum

Das Schicksal meinte es dieses Jahr gut mit meiner Holzversorgung für diverse Schaffenswerke. Die Tradition wird bei uns am Lande noch hochgehalten und so stampft Jahr für Jahr die Jugend der Gemeinde einenstrammen Maibaum in die Erde welcher das ganze Monat für jedermann zu sehenist. Danach wird er gefällt und seinem künftigen Besitzer - dieser wirdbereits beim Fest des Maibaumaufstellens mittels Losentscheid ermittelt -übergeben.Im Jahr 2012 hat das Glück meine Schwiegermutter getroffen. Nur wusste sienicht so recht was sie mit dem Preis...einem ganzen Baum... nun anstelltensollte. So bin ich in die Presche gesprungen und hab mich "geopfert" undden Baum übernommen. Einige Ideen sind in der Zeit herangereift - die erstedavon: Ich bau' für den Garten einen Schlauchaufwickler aus einem 2,5 mlangen Teil des Stammes.

Die Gartenschlauchaufwickler aus dem Baumarkthalten irgendwie nicht so lange bei mir und so kaufe ich im 2-Jahres-Rhythmus einenneuen. Dies sollte mit dem neuen - dem selbstgebauten - endlich ein Ende finden. Mein Zielwar es, einen Schlauchaufwickler zu bauen, der einerseits stabil ist,andererseits die Vorteile eines handelsüblichen Aufwicklers(Schlauchführung durch die Kurbel, sodass man nicht ständig vom Wasserhahnabstecken muss) aufweist und der obendrein noch irgendwie lässig in denGarten passt.

der Ausschnitt aus dem Stamm für die Aufwicklerrolle
Wie bin ich's angegangen: Zunächst habe ich mit der Motorsäge einenrechteckigen Ausschnitt im oberen Drittel des Stammstückesherausgeschnitten. Recht mühsam, da der Stamm noch einiges an Restfeuchtehatte und die Kettensäge irgendwie "geschmiert" hat. Egal.Jetzt habe ich das ganze Ding mal ca. 90 cm in die Erde versenkt - mit demAuschnitt nach oben (eh klar); den Teil welcher in die Erde ragt habe ichmit Teerpappe umwickelt, sodass er nicht so schnell vermorschen kann.Danach hab ich mir ein ca. 20 cm breites Rundstück aus einem dünneren Teildes Stammes abgeschnitten und dieses mit einem spinnenartig gewickelten Aufsatzversehen. Dieser besteht aus einem Hanftau auf Weidensteckerl, die ich in das Rundholzgebohrt hatte. Soll dazu dienen, dass beim Aufwickeln der Schlauch nichtrunter rutscht - also eine rustikale Aufwicklerrolle.

die Aufwicklerrolle im Seitenprofil - in der Mitte die Bohrung für die Kurbestange

Das knifflige bei der Sache war, eine Schlauchdurchführung zu schaffen,sodass der Schlauch permanent (wenn es sein muss) am Wasserhahn hängenbleiben kann. Dazu habe ich die Aufwicklerrolle einmal quer durchgebohrt -durch dieses Loch kommt später die Kurbelstange - und einmal bis zur Mitteangebohrt - sodass der Schlauch durch dieses Loch und weiter durch dieKurbelstange - welche als Rohr ausgeführt ist - durchgeschoben werden kann.Die Kurbelstange bzw. Kurbelrohr habe ich an der Stelle ausgeschnitten woder Schlauch vom Aufwickler durch das Rohr geführt wird.

Alles zusammengesteckt und verschraubt war bereits ein großteil der Arbeiterledigt. Jetzt musste ich nur noch eine Kurbel selbst bauen. Diese habeich ebenfalls mit einem Rundholzstück und zwei alten Aststücken gebastelt.Angesetzt und mit Schrauben alles miteinander verbunden, die rohen Holzfasern noch abgeschliffen, Wasserhahn und Steckdose an der Rückseite montiert und .... fertig istder Schlauchaufwickler á la Maibaum.

der Maibaum nach dem Fällen in Stücke geschnitten

Teerpappe zum Schutz vor der Erdfeuchte

ca. 90 cm im Erdreich eingegraben

die Aufwicklerrolle von der Frontansicht

der fertige Schlauchaufwickler mit Schlauch, Kurbel & Blumentopfschmuck